Bei einem Blick zurück auf das letzte Quartal des vergangenen Jahres wäre zuerst im Oktober das Jahrhunderthochwasser zu erwähnen. Dank vieler helfender Hände aus dem LRV - insbesondere unserer Gerätewarte Tjark Schilly und Tim Ohler - konnten größere Schäden bei den Booten im Yachthafen verhindert werden, so dass Anfang November auch alle Vereinsboote unbeschadet ins Winterlager gebracht werden konnten. Weniger Beachtung fand ein wenig später noch das Jahrhundertniedrigwasser in der Kieler Förde und trotz alledem bevorzugen einige Bootseigner weiter das mit Risiken verbundene Überwintern ihrer Boote im Wasser. Etwas ungewöhnlich war dann noch vor Beginn des meteorologischen Winteranfanges der Wintereinbruch, den sich viele lieber erst zu Weihnachten gewünscht hätten.
Nur durch Zufall erhielt der LRV vom Bürgerbeteiligungsverfahren zu dem Entwurf der Neuaufstellung des Regionalplanes II, in dem die Wasserfläche vor Laboe zur Erweiterung des Vorranggebietes für Naturschutz ausgewiesen werden soll, Kenntnis. Da diese Fläche u. a. auch für die praktische Ausbildung der Jugendlichen und Erwachsenen genutzt wird und eventuell mit temporären Befahrenseinschränkungen zu rechnen wäre, sprachen sich unsere Mitglieder vorsorglich gegen diese Ausweisung aus.
Und dann ist da noch das Projekt Nationalpark Ostsee, über das bereits viel in den Medien berichtet wurde. In unserer unmittelbaren Nähe sind die Regattagebiete vor Heidkate und in der Steiner Bucht sowie auf dem Stoller Grund betroffen. Wenn dort eine Verankerung der Start- und Zielschiffe sowie der Regattatonnen nicht mehr zulässig und das Befahren nicht nur temporär sondern ganzjährig verboten ist, wird die Durchführung von Regatten nicht mehr möglich sein. Die Wassersportler hatten wie alle anderen Interessenvertreter am Konsultationsprozess des Umweltministeriums zum Nationalpark Ostsee teilgenommen. Die wesentlichen Probleme der Ostsee sind entstanden aus den Schadstoffeinträgen, der zunehmend verrottenden Kriegsmunition und dem Temperaturanstieg/Sauerstoffmangel. Einhellige Meinung war, dass sich diese Probleme nicht mit einem Nationalpark beseitigen lassen. Viele Protestveranstaltungen fanden gegen den Nationalpark Ostsee statt, in denen die Wassersportler ein klares Bekenntnis für den Schutz der Ostsee bekundeten und die Errichtung eines Nationalparks jedoch ablehnten. Auch aus den Reihen der Politik wurde mehrfach geäußert, dass es einen Nationalpark Ostsee gegen den Willen der Bürger nicht geben wird und das Projekt unmittelbar gestoppt werden muss. Im Koalitionsvertrag der Landesregierung steht, dass bis zur Mitte der Legislaturperiode durch das Umweltministerium geprüft werden soll, ob mit einem Nationalpark vor der Ostseeküste von Schleswig-Holstein der Zustand der Ostsee verbessert werden kann. Die Wassersportler und mit Ausnahme der Umweltverbände auch alle weiteren Interessenvertreter bezweifeln dies und warten natürlich gespannt auf die angekündigte Entscheidung der Landesregierung im ersten Quartal 2024.